The Original Tradition |
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KEHR UM/
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OFFENBARUNG DER GROSSEN MUTTER 1. DAS ABSOLUTE NICHTS Indien, 9 Oktober 1977 Dort im Garten geschah es. Tagelang schon befand ich mich in einem aussergewöhnlichen Zustand. Ein Zustand, indem ich über den normalen Dingen stand, sozusagen darüber hinweg gehoben; ich fühlte mich nicht mehr im normalen Sinne durch die Dinge und die Leute angesprochen. Meine Handlungs- und Reaktionsmuster auf die Umgebung waren weggefallen. Ich wurde durch etwas besonderem getragen. Etwas was mich total füllte, überlaufen liess. Die Gedanken hatten ihren Griff auf mich verloren. Ich war offen, empfänglich, klar zugegen, freudig geniessend von allem was um mich herum war. Ich fühlte meinen Körper in lebendigem Kontakt mit seiner Umgebung. Ein Körpergefühl dass stets leichter wurde, je mehr meine klare Gegenwärtigkeit spontan in Intensität zunahm.Welches zuerst in den Füssen fühlbar wurde. Die Energie zog wie eine Nebelschwade hoch; überall ein Gefühl von heller Durchgänglichkeit hinter sich lassend. Weiter nach oben verschwand die Schwere aus dem Körper, auch mein Kopf durchzog diese frische Klarheit. Die Aufmerksamkeit hatte sich in einem Kreis von zusammengeballter Energie in und über meinem Scheitel geheftet. Dieser Kreis was das Zentrum von heller Gegenwärtigkeit. Von hieraus nahm ich michselbst und meine Umgebung wahr. Da war übrigens nicht mehr soviel von mir übrig. Sowohl der Körper als auch die Gedanken hatten kaum noch Einfluss. Die Aufmerksamkeit wurde nicht mehr durch sie besetzt oder abgeleitet. Da war nur noch Bewusstsein, der äusserste Zustand von Selbstbewusstsein, die bewusste Anwesenheit die sichselbst freudvoll geniesst. Bis ich bemerkte dass ich mich in einer Randsituation befand, wo ich intuitief anfühlte, dass ich an der Grenze von dem Grossen Unbekannten gelangt war, ein Zustand von äusserster Übergabe; eine Einladung um zu springen. Plötzlich schlug der Blitz ein und in weniger als einer Fraktion wurde meine Existenz ausgewischt. Ein Moment - von tiefster Schwärze - ich weiss nicht wie lange, war da nichts mehr. Hiervon gibt es auch keine Erinnerung. Aber ich weiss dass es Das Absolute Nichts war*. *Der Blitz c.q Das Absolute Nichts ist die völlige Vernichtung von Bewusstsein durch das Vakuum oder der Grossen Mutter. 2. DAS GROSSE LICHT Was danach kam, übersteigt jede Beschreibung. Eine lebendige, durchsichtig-leuchtende Helligkeit "fiel vom Himmel". Ich wurde aufgenommen in dieser pursten Purheit. Das ich, dass ich kannte, tauchte völlig darin unter, war ausgewischt. Da war nur noch Das Eine. Alles um mich herum war darin eingebettet. Alles, inklusiv michselbst war aufgenommen in dieser Göttlichkeit, eine extatische und äusserst subtile Lebendigkeit, im EINEN. Die ganze Welt wurde aus ihren Fugen gehoben, und erhöht in einen aussergewöhnlichen Zustand. Das Leben in ihrer wahren Qualität. Worin das Licht das Leben tanzt. Es war ein Blick in die Ewigkeit die IchSelbst Bin, zeitlos und ohne Grenzen. Ich Bin die Essenz von alles, von dem ganzen Dasein. Die Essenz des Universums, das Bin Ich. Es gibt nur ewiges Bewusstsein. Eine unaussprechliche Freude - ein Entzücken ausser Sinnen - nahm sich meiner an. Alles war Freude, Feier. Feier von der Einheit, dem Unaussprechlichen, dem Tanz. Andauerndes lachen, nur so, um nichts, total verrückt, voll und trunken vom Göttlichen. Den ganzen Tag lang. Alles hatte Ewigkeitskarakter, alles war eingebettet in dem übernatürlichen Licht. Nichts war davon ausgeschlossen. Das Gras, die Vögel, die Blumen, die Steine, die Menschen, nichts war auf sichselbst angewiesen. Durchtränkt vom selben Licht waren sie verbunden in der gleichen unbeschreiblichen und verblindenden Schönheit. Alles: das Gras, die Blumen und die Vögel waren Teil von Mir. Alles war ohne Ausnahme in gleichem Masse besonders. Alles geschah plötzlich und völlig unerwartet. Ich hatte in dieser Hinsicht überhaupt keine Ambitionen oder Vornehmen, etwas zu 'erreichen'. Es war wie gesagt ein 'unbeflecktes Empfangen'. Die Versuchung um die Grosse Erfahrung als meine eigene zu nennen, kam erst viel später. Darüber ist mehr zu lesen im Kapitel 'Dunkle Nacht von der Seele'. * That which immediately followed transcends all attempts of description. A very alive, brightly transparent clarity appeared to be the Only Reality. I was totally absorbed by and dissolved into this Utmost Purity. The whole world radiated and was exalted and totally transformed. Everything was pervaded by Divine Bliss and incorporated into a fresh, pure and ecstatic Light. It was unwavering and expressed life in its sublimest quality. Everything was dancing. I was able to look into Eternity, nay was Eternity Itself; timeless and without boundaries. All was joy, benediction, a celebration of unity, the Inexpressible and the dance. As I was possessed by a divine intoxication, I laughed continuously for no reason. The Oneness with THAT WHICH I AM and everything "around me" lasted all day. Everything had lost its separate identity, just like me being non-existent, instead possessing eternal quality: the grass, the flowers and the birds. Nothing existed on its own. Nothing fell apart. Without any exception, everything was part of the Whole, everything interconnected, the fabric of life. Absorbed by the same Suchness, everything radiated THAT! Everything being the content of the Eternal, there was not any difference between me, the grass, the flowers and the birds.Their Essence and mine were absolutely identical. I realized I was no better or even different from them. Since then I have known Reality to be the Essence of the interdependence of all things in which everything is equally unique. In the Purity of the Beyond everything had disappeared. No memory, since the ego dissolved, just knowing, IT knowing ITself. There is no outside" anymore, everything has become absorbed - without leaving a trace - by the Ultimate. Everything appears to be IN YOU, the entire universe is the content of (your") Infinite Space. Therefore the paradox is, that by being Nothing, you are everything. Hence, the Ultimate Nondual State is that of inclusiveness. The last delusion is, that the world is somewhere out there (...). Dividing the One into here" and the world there" is yet another (subtle) form of dualism. The logic is this: the more "your" Consciousness is open, the more there is in. Hence, I am - and everybody Is - the One Mind, the all-Embracing One containing everything. In the Ultimate State Emptiness is form", without any dualism left, beyond any attainment, free even from freedom, a State which is natural, transparent, spontaneous, nothing special. Because everything being part of Me, I love everything like myself. Dieselbe Nacht Mit einfacher Angst hat dies nichts zu tun. Normale Angst, wie schlimm es auch sein mag, ist ein Zustand von Bedrängnis und Beklemmung. Nicht damals. Ich wurde nachts wach und bemerkte dass ich mich von einem Augenblick auf den anderen in einem total anderem Zustand befand. Plötzlich war ich in einem Zentrum von Angst. Angst in, durch und um mich herum. Ein schwarzer Ozean von Angst in dem ich aufgenommen war. Ein extatischer Schrecken. In weniger als einem Moment fühlte ich wie mein Körper auflöste. Das ging rasendschnell. Der Geruch der Zersetzung, der Gestank von faulem Fleisch zog durch mich hindurch. Und in weniger dann ein Bruchteil war mein Körper aufgefressen von Würmern. Dies durchzog mich wie ein Blitz. Tief in meinem Leib fühlte ich eiskalte elektrisch geladen Wellen. Solch eine Kälte hatte ich nie zuvor gefühlt. Der Körper, aber auch mein Geist, die Gedanken, Emotionen und Vorstellungen, alles woran ich mich selbst erkennen konnte, alles war in diese schwarze Dunkelheit geströmt, verschwunden. Auch die beschützende Energiewolke um mich herum - die Aura - war fort und aufgelöst. Ab sofort war nichts mehr von meiner Person übrig war und ich hatte nichts mehr woran ich mich festhalten konnte. Ich befand mich in der Nacktheit vom Grossen Sterben. Hiermit schien ich völlig en definitiv ausgeliefert zu sein an diesem schwarzgrauen sehr lebendigem Schrecken. Seine Schwingung war so heftig, dass es kaum auszuhalten war. Es überkam mich eine unbeschreibliche Verzweiflung. Das einzigste was von mir übrig geblieben war, war die Klarheit mit der ich die Angst sah, erlebte und begriff; da war nur noch meine äusserste Alertheit mitten in dieser Angst. Das Angstmeer war so hyperaktiv, bedrohend und anwesend, dass mein Bewusstsein andauernd auf der Kippe stand om nicht darin unter zu gehen. Dies konnte ich nur dadurch verhindern dass ich mit geradem Rücken in Meditationshaltung sitzen blieb. Beim geringsten abweichen der Vertikale drohte ich wegzufliessen. Es war ein tötlicher Kampf um die Erhaltung von meiner klaren Anwesenheit. Eine fortwährende Grenzsitation von äusserstem Schrecken und Ratlosigkeit. Stunden hat dieser Zustand von äusserste Alertheid gedauert. Diese extreme Anwesenheit durfte kein Bruchteil einer Sekunde abschwächen, sondern musste andauernd gleichen Schritt halten mit der Intensität der Angst. Mein Bewusstsein wurde dadurch langsam aber sicher, und dank der grossen Anstrengung, an der Angst hochgezogen. Es wurde gezwungen ebenso intensiv, zeitlos und grenzenlos zu sein. Wodurch die helle Anwesenheit gleichfalls ein Meer wurde. Erst dann wurde die Angst nach und nach schwächer. Inzwischen war es früher Morgen geworden. Ich begriff in der 'Hölle', der Unterwelt gewesen zu sein. Später erst konnte ich die Bedeutung erfassen. Dieses 'Thema' ist in vielen Religionen zu finden. Von Inanna im alten Mesopotamien, der Gott Baal in Kanaän der freiwillig in die Unterwelt ging, dort stirbt und wieder geboren wird, der 'Tod und Auferstehung' Mythe von Jesus Christus bis einschliesslich dem Grossen Sterben ('delog') aus dem Tibetanischen Buddhismus*. Ich wusste jedoch 'weiss Gott nicht' was ich mit dieser seltsamen Gnadenwahl 'anfangen sollte'. Zusammenfassend ist die Letztendliche Verwirklichung dreifach: Sie besteht aus dem Absoluten Nichts, der Erleuchtung und dem Grossen Sterben. Erst viel später wurde mir bewusst, dass diese drei kosmischen Grundqualitäten alle Aspekte von der 'Grossen Mutter' sind. Das Mysterium von der Unterwelt hatte sich mir offenbart. Der Held/die Heldin taucht dort unter um zu sterben und wiedergeboren zu werden. Dass dies kein Märchen sondern sehr reell ist, kann ich nun bezeugen. Ich weiss aus eigener Erfahrung was es ist um 'vom Tod auferstanden zu sein'*. Es ist ein spiritueller Prozess, durch den nur sehr wenige tatsächlich gegangen sind. Diejenigen die es überleben, sind völlig geläutert und erneut. Erschöpft und überaus glücklich begrüsste ich sodann die Indische Morgensonne. *Es ist das Wesentliche von dem archaischen Tod und Auferstehungs-Vegetationsritus, gefolgt durch die späteren Mysteriumreligionen, danach kopiert durch das Christentum. Die letzte die die spirituelle Auferstehung umsetzte in die physische Auferstehung von 'Jesus aus dem Tod'. Es ist auch im Tibetanischen Buddhismus zurück zu finden. Dort wird der Auferstandene 'Delog' genannt. * The Great Darkness is a situation, in which you are totally unexpected and suddenly thrown in a dark ocean of limitless horror. The very immediate, direct and timeless anguish is both within and around you. At the selfsame moment the body is decomposing. Your "aura", emotions and thoughts have all disappeared, together with your sense of identity. In my case, an additional terrible smell of decay penetrated me, together with a flash in which worms were consuming my body. Deep within, there were waves of deepest ice-cold electricity. My old self - bodymind - had completely gone. The only thing left in this horrifying dark Suchness was my inner clarity, my awareness. In the midst of this very real and hyperactive black ocean, my awareness was also on the verge of dissolving though. Keeping my alertness was a terrible struggle, while terror and desperation continuously overwhelmed me. It was a matter of life and death. Keeping up this acute awareness lasted for many hours, as I could not afford one moment of weakness. Although my body (body-identity) was gone, I could only survive through sitting in a vertical zazen position... I had to sit accurate within a millimeter. The slightest deviation immediately brought me in acute danger of dissolving. Slowly, as the intensity of the terror increased, so my alertness strengthened. Spurred on by the agony of the terror, my awareness was forced to become as intense, timeless and limitless as the black Suchness around me. Consequently my awareness grew gradually and eventually became an ocean as well. From that moment on, the terror slowly weakened and finally disappeared. * Son/lover of the Great Mother of Sumer and Babylon, later followed by initiation rites of hellenistic religions. Subsequently reshaped by Christianity. Dawn arrived as I looked out of the window. For the first time I realized how long the ordeal had lasted. I also realized that this was the ultimate (spiritual) dying process. I had suffered The Great Darkness ("Death"). It is the underworld in which the hero descends in order to become reborn. Yes, it was really true, that I am a "son/lover" according to the archaic tradition*, and a "delog" (the ones who suffered "The Great Death") according to the Tibetans. The true meaning of the resurrection" has been revealed to me. I was exhausted, but very calm and clear. I felt great benediction and I went out full of gratefulness and enjoyed the early brightness of that wonderful morning. As a Reborn I returned to the world. Sieh "Commentary". Commentary 12. In the Great Mother Tradition the teaching is directly derived from Realization. It is a fresh start. It is the reason why an account of personal experience e.g. of Ultimate Realization has been presented here. Through it everything is directly referred to the Origin. Three crucial Moments have to be distinguished. Unique Moments, which will bring about a decisive turn in spirituality. Usually Enlightenment is considered to be the ultimate Realization. Hence, it is said to be the alpha and omega, the aim of countless practitioners. The claim of
patriarchat appears to be false. The Ultimate Reality 13. Few are aware of the fact, that the Great Light is "only" one side of a coin of which the Great Darkness appears to be the other. The reason is that the latter is extremely rare. Only in Great Mother Religion, Hinduism and Tibetan Buddhism accounts have been preserved. But even there the link between the Great Light and the Great Darkness has not been elaborated. It may therefore come as a shock to you: Enlightenment is part of a polarity and because of that cannot be the Ultimate Oneness. There must be something Beyond. The key to this is Absolute Nothingness, "caused by" Cosmic Lightening as has been described above. In the selfsame Moment as it struck, existence was wiped out in Absolute Emptiness. It is the empirical "proof" of the Vacuum ("Nirvana"). 14. Now everything makes sense. The Light, Being, the Divine appears not to be a "dimension on its own", but has been born out of the Void, Emptiness...There thus appears to be a "Mother and Son" relationship between the two. Both the Great Light as the Great Darkness ("Endarkenment") are aspects of the Vacuum Beyond, of the Womb. Thus Absolute Nothingness is the Essence of the Great Mother, Enlightenment (Her Light Body) is Her Creative Aspect, while the Great Darkness is Her Destruction Body*. It corresponds fully with the archaic notion of the permanent destruction and rebirth. Everything without exception - including the Divine - is born out and returns to the Great Mother. As the Matrix of Life, She embraces all existence. Through Her everything is interrelated as all religions are of one family. She is the true Context of life, the Source of Ekayana, the common denominator of all religions. *The Ultimate Realization is thus
threefold: Absolute Nothingness, 15. Are we - just like 2000 years ago - at
the eve of a worldwide spiritual-religious turning point? Many who have read The Lap
of the universe"* think so. Others are hoping it dearly. This book is the witness of
a new era. The Divine exists, but appears not to be the Ultimate Reality. Both the Eternal
Light and Darkness are nouminous aspects of the Mother. Her Depth is the Beyond of
the Beyond, the Vacuum, the Womb, the Lap of the universe. Hence, the beginning of the
universe isnt male" but female" - in Reality of course neither
of the two - it is (can be named) the "Great Mother" (Matrix). Therefore,
God", Being, Light is not the Father, but the Son. The world isn't a creation,
but a birth. The Light is born in the bottomless Abyss of The Mother. Everything,
including God is born out of Her, while returning in the same Eternal Moment. The purpose
of life is therefore to continuously die and being reborn. The Ultimate Realization: the recognition of the Mother 16. The Mother represents the essence of life. She includes the various levels of existence: Being as Her Lightbody and the universe as Her Material Body. By (re)connecting to our inner Self and the body we restore the unity with "Heaven and earth". Wholeness includes the unity of the vertical dimension with the horizontal. They represent the various levels of existence - "emanations" - continuously born out of the Vacuum, while returning to Her in the selfsame Eternal Moment. Thus by becoming part of "Heaven and earth" again, we will participate in the Mothers (multi-layer) Body, which is the first step to cosmic unity. It is all very simple. The various stages are: to become aware, seeing "I am here and my thinking is there", thus "I am not my thinking"; to reintegrate the various parts of the small self (emotional self-integration) and to permanently become one with "Heaven and earth". The latter being done by restoring bodycontact with our immediate environment through feeling awareness. This reintegration with "Heaven, earth and the community" is called the Original Tradition*. To be part of this "law of the universe" is our natural state of being. It is a homecoming and the end of all separation and suffering. * These basic steps towards unity are described in this book. See: Teaching.
© 2005 Copyright Han Marie Stiekema |